Marokko, im Nordwesten des afrikanischen Kontinents, besitzt seit 1956 die Unabhängigkeit von Frankreich. Im Jahr 1975 besetzte Marokko das Land Westsahara, südlich von Marokko am Atlantik gelegen. Westsahara war einst eine spanische Kolonie in Nordafrika. Im islamisch geprägten Marokko lebten im Jahr 2019 etwa 36,5 Millionen Menschen. Die Hauptstadt von Marokko ist Rabat. Die offiziellen Amtssprachen in Marokko sind Arabisch und Tamazight, die Sprache der Berber. Dazu wird häufig noch Französisch gesprochen. Das Land ist reich an UNESCO-Welterbestätten, obwohl es nicht zu den größten Ländern des afrikanischen Kontinents zählt.
Als Besonderheit befinden sich an der Mittelmeerküste von Marokko die beiden spanischen Exklave-Städte Ceuta und Melilla. Dort versuchen immer wieder afrikanischstämmige Menschen über hohe Zäune und unter Einsatz ihres Lebens, in die Europäische Union zu gelangen. Das Zentrum von Marokko wird von den hohen Bergketten des Atlas-Gebirges geprägt. Dort befindet sich der höchste Berg von ganz Nordafrika, der Jabal Toubkal, mit einer Höhe von 4.167 Meter. An der Ostgrenze streift das Land die ersten Ausläufer der großen Sahara-Wüste. Die Bevölkerung von Marokko setzt sich zu etwa 20% aus arabischen Marokkanern und etwa 80% Berbern zusammen, wobei die Bevölkerungsanteile je nach Region unterschiedlich groß sind.
Der Maghreb-Staat in Nordafrika, das ursprüngliche Marokko ohne Westsahara, besitzt abwechslungsreiche Landschaften und Vegetationszonen vom Küstenbereich am Mittelmeer und Atlantik, über hohe Berge, bis in die Randbereiche der Wüste Sahara hinein. Dadurch ist das Klima, ebenso die Flora und Fauna, in den verschiedenen Landesregionen recht unterschiedlich. Das Klima in der Küstenregion bis zu den Gebirgskämmen ist als angenehm mediterran zu bezeichnen, obwohl es in den Städten sehr heiß werden kann in den Sommermonaten. Im Winter fällt im westlichem Bereich des Landes, westlich des Atlas, ausreichend Regen. Auf den Bergkuppen des Atlasgebirges kann dann sogar Schnee liegen. Im südöstlichen Schatten der Gebirge sieht das ganz anders aus. Dort herrscht meist ein trockenes, regenarmes Wüstenklima.
So geteilt das Klima in Marokko ist, so unterschiedlich ist die auch die Tier- und Pflanzenwelt im nordafrikanischen Königreich. Im Küstenbereich gibt es marginal noch die typische Mittelmeer-Vegetation zu entdecken. Durch Raubbau an der Natur wurden jedoch große Bereiche der ursprünglichen Naturlandschaften zerstört. Ganz besonders wertvolle Ökosysteme und Biotope befanden sich einst auf den Bergen des Atlas-Gebirges, doch auch diese Ökosysteme wurden und werden vom Menschen immer noch stark beeinträchtigt. Nur in den spärlich besiedelten Regionen von Marokko konnte eine ursprüngliche und sehr schützenswerte Flora und Fauna die Zeit überdauern.
Schon die Namen der marokkanischen Städte Fes, Marrakesch und Casablanca erzeugen eine orientalische Vorstellungswelt, obwohl in Nordafrika gelegen. Die Städte haben eine lange, abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen und sind reich an kultureller Vielfalt und an Kulturschätzen. Die arabisch-marokkanische Küche mit ihren zahlreichen, wohlschmeckenden Gewürzen ist als äußerst schmackhaft zu bezeichnen und findet weltweit immer mehr Anhänger.
Vom Besuch von Westsahara sollte man absehen - zu gefährlich. Auch an der Grenze zu Algerien sollte der Besucher sich nicht abseits der Haupttouristenrouten aufhalten. Alleinreisen durchs Land sind nicht zu empfehlen. In den historischen Bereichen der Städte und in den dunklen Ecken der Haupt-Touristenzentren besteht die Gefahr überfallen und ausgeraubt zu werden. Die Währung im Land ist der marokkanische Dirham. Im Jahr 20222 entspricht 1 Euro einem Wert von 10,53 marokkanischer Dirham.
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