Der Sequoia Nationalpark wurde im Jahr 1890 gegründet und ist der zweitälteste Nationalpark der USA nach dem Yellowstone Nationalpark. Die Einrichtung des Nationalparks war sehr wichtig, um der Zerstörung der Natur, dem Fällen der Bäume, Einhalt zu gebieten. Der Sequoia Nationalpark in Kalifornien wurde im Jahre 1940 mit dem direkt anschließend nördlich Kings Canyon Nationalpark als ein zusammenhängendes Schutzgebiet zusammengefasst. Die beiden kalifornischen Nationalparks besitzen zusammen eine Fläche von 3.503 km². Ein Großteil der Besucher kommt nur wegen der Mammutbäume in den Sequoia Nationalpark. Dabei hat das das Schutzgebiet noch wesentlich mehr zu bieten. Es gibt wunderschöne Schluchten, Wasserfälle und einsame Seen zu entdecken. Von der Ostseite aus sind die beiden Nationalparks, der Sequoia Nationalpark und der Kings Canyon Nationalpark wegen der steilen, unzugänglichen Berge schwer zu erreichen.
Abseits der im Sommer stark frequentierten Touristenpfade ist das Gelände im Sequoia Nationalpark außerordentlich unzugänglich und wild. In den Parks gibt es sehr hohe Berge und tiefe Canyons. Der Park ist bis in eine Höhe von etwa 3.300 Meter bewaldet. Der Sequoia National Park liegt 150 Kilometer südlich des Mono Lake. Am Rande des Sequoia Nationalparks befindet sich der höchste Berg der USA außerhalb von Alaska. Der Mount Whitney besitzt eine Höhe von 4.421 Meter.
Die Tier- und Pflanzenwelt im Sequoia Nationalpark ist wegen der verschiedenen Klimazonen im Parkbereich sehr vielfältig. Über 1.200 Pflanzenarten wurden gefunden, dazu etwa 300 Tierarten. Der Sequoia Nationalpark besteht nicht nur aus Wäldern, sondern besitzt auch größere Wiesenflächen. Die größten Säugetiere des Parks sind der Schwarzbär, Kojoten, Füchse und Maultierhirsche. Dazu die kleineren Murmeltiere, Stachelschweine und Waschbären. Vermutlich gibt es auch noch den sehr bedrohten und seltenen Berglöwen (Puma) in der Region des Nationalparks.
Die Native Americans der Shoshonen lebten bis zur Ankunft der Weißen im heutigen Nationalpark-Bereich. Zunächst kam es zu keinen Auseinandersetzungen. Doch als man Gold fand, drängten unzählige Weiße Goldsucher und Abenteurer in das Gebiet. Es kam zu schlimmen Kämpfen. Dazu wurden die Shoshonen von bis dahin unbekannten Krankheiten wie Masern, Pocken und Scharlach dahingerafft. Ihre Körper hatten keine Abwehrstoffe gegen die Krankheiten aus der "Alten Welt". Im Jahre 1865 war dann schließlich der letzte Native American aus dem Gebiet vertrieben.
Die riesige Sequoia-Mammutbäume wurden in der Folge ohne Rücksicht gefällt. Da es keine besondere Verwendungsmöglichkeit gab, wurde das Holz der Mammutbäume fast ausschließlich als Brennholz verwendet. Dazu kamen noch Rinderzüchter in das Gebiet. Zur Gewinnung von Weideflächen wurden große Areale der Mammutbäume gefällt. Der Höhepunkt der Zerstörung war um das Jahr 1880.
Entlang der nach Westen ausgerichteten Hänge der Sierra Nevada befinden sich im Sequoia National Park zahlreiche bemerkenswert große Mammutbäume bzw. Sierra-Redwoods. Die Sierra-Redwoods (Giant Sequoias - Mammutbäume) wachsen in den trockenen Gebieten des Nationalparks. Die Sierra-Nevada-Redwoods besitzen einen größeren Stamm-Umfang als die Küsten-Redwoods. Die Giant Sequoia im Sequoia Nationalpark tragen eine dicke und schwammartige Borke. Die Samen in den Zapfen werden nur unter großer Hitze freigesetzt. Waldbrände, so schrecklich sie auch sind, tragen zur Verbreitung der Redwoods bei. Ein ausgewachsener Giant Sequoia trägt etwa 40.000 Zapfen. Der bekannte General-Sherman-Tree im Sequoia Nationalpark ist 84 Meter hoch, der Umfang des Baumes beträgt 31 Meter. Der General-Sherman-Tree ist ca. 2.500 Jahre alt.
Im Sequoia National Park befindet sich der Kern Canyon, der vom Kern River durchflossen wird. Das Tal läuft in Nord-Süd-Richtung. Dort befinden sich auch einige Mammutbäume. Das Tal ist wunderschön. Das Wasser des Kern Rivers wird fast vollständig zur Bewässerung und Trinkwassergewinnung des Staates Kalifornien verwendet. Der Kern River führt das Schmelzwasser des Mount Whitney aus dem Park ab. Der solitär stehende Berg Moro-Rock mit seinen 2.050 Meter Höhe ist ein weiterer Besuchermagnet im Sequoia Nationalpark. Zu erreichen ist er über Stufen, die in den harten Granit geschlagen wurden. Oben angekommen, hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Wälder und Schluchten des Nationalparks. In seiner Form erinnert der Moro-Rock etwas an den Half-Dome im Yosemite Nationalpark. Weiter im Süden, ganz in der Nähe des Moro-Rock, befindet sich das Gebiet des Giant Sequoia National Monument. Dort findet man kleinere Gruppen von Mammutbäumen, die aber recht unzugänglich und schwer zu aufzufinden sind. Im Norden schließt sich direkt der Kings Canyon Nationalpark an.
Die wenigen guten Straßen des Sequoia Nationalparks können für Fahrradtouren genutzt werden. Dazu kann man Reiten oder Höhlentouren unternehmen. Man sollte jedoch nie vergessen, dass in den Wäldern noch reichhaltig wilde Tiere leben. Die Parkvorschriften sind unbedingt zu beachten. Wer die Kälte im Winter nicht scheut, kann im Winter an geführten Schneeschuh-Wanderungen durch Parkranger teilnehmen. Der John Muir Trail (Fernwanderweg) führt durch den Sequoia Nationalpark. John Muir war ein besonderer Naturschutzpionier im Westen der USA. Der John Muir Trail ist 340 Kilometer lang und führt durch die Sequoia-Region, durch den Kings Canyon und den Yosemite Nationalpark, von der Zivilisation fast unberührt auf einsamen Pfaden. Der kalifornische Nationalpark, die Sierra Nevada insgesamt besitzt unzählige schöne Wanderwege. Für jede Altersgruppe je nach Kondition sind geeignete Pfade vorhanden. Der Park insgesamt ist abseits der Touristenpfade fast menschenleer und einsam. Daher ist es ist gut möglich, auf Wanderungen die Ruhe und Erhabenheit der Natur zu genießen. Nur die manchmal nach Futter bettelnden, hungrigen Squirrels entlang der Wege erinnern an den Einfluss der Zivilisation. Es führen nur wenige befestigte Straßen durch das Gebiet des Sequoia Nationalparks.
Geführte Kleinbustouren durch den Nationalpark werden angeboten von der Nationalparkverwaltung. Das Angeln ist fast allen Seen des Nationalparks mit Genehmigung erlaubt. Überhaupt erfährt man in den Besucherzentren viel über den Nationalpark; Informationsmaterial gibt es dort auch in großen Mengen. Im Sequoia Nationalpark gibt es zehn Campingplätze. Jeder Stellplatz auf den Campgrounds ist mit einem Tisch mit Bank, einem Grill und einer Bären-Schutzbox für die Lebensmittel ausgestattet. Dump-Stationen für Frisch- und Abwässer der RV-Campmobile gibt es nur auf zwei Campingplätzen. Reservierung eines Stellplatzes ist nur sehr eingeschränkt möglich, gerade während Sommerzeit. Die beste Reisezeit ist von Mai bis September. Im Winter sind die Pass-Straßen in der Regel wegen den großen Schneemassen gesperrt. Im Sequoia Nationalpark gibt es Hotels, Lodges und Campingplätze. Restaurants sorgen für das leibliche Wohl. Es gibt mehrere Besucherzentren im Park.
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