Das Altmühltal mit dem Naturpark Altmühltal befindet sich mitten im Freistaat Bayern, nördlich der Donauregion. Das Altmühltal gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen in Deutschland, eine Urlaubslandschaft wie aus dem Bilderbuch. Das Hänge des Altmühltals werden geprägt von beeindruckenden Jura-Kalkfelsen. Die Altmühl windet sich dazu sanft durch die Wiesen des Altmühltals. Die Region wird weiter geprägt von den idyllisch ruhenden Dörfern, größeren Gemeinden und Städtchen. Gemeinden im Altmühltal sind Eichstätt, Treuchtlingen, Dietfurt, Solnhofen und Riedenburg. Das Altmühltal zieht sich von der Quelle der Altmühl am Rande der Frankenhöhe bis nach Kelheim / Donau nahe der Stadt Regensburg. Die Altmühl fließt geografisch von Franken über die "Grenze" nach "Bayern".
Im Mittelalter war das strategisch wichtige Altmühltal in der Hand von Fürstbischöfen, Rittern und Adeligen. Burgen, Burgruinen, Klöster und Schlösser gibt es daher reichlich zu entdecken. Bei Kelheim mündet die Altmühl schließlich in die Donau. Nahe des Altmühltals verlief die einstige Grenze des "Römischen Reiches", der Limes. Ausgegrabene und rekonstruierte Bauwerke aus der "Römerzeit" sind heute im Altmühltal entlang des einstigen Limes zu bestaunen. Museen und Info-Zentren bringen dem Besucher die damalige Zeit zur Zeitenwende etwas näher.
Bei Geologen ist das Altmühltal ein Begriff. Vor etwa 150 Millionen Jahren befand sich im Altmühltal ein flaches Urmeer. Durch den Wasserstand bedingt erwärmte sich das Meer und es entstand ein subtropischen Unterwasserparadies. Die fossilen Funde aus dieser Urzeit im Altmühltal, aber auch die Kalkfels-Formationen, haben dort ihren Ursprung. In dieser als Jurazeit benannten Epoche war das Meer von unzähligen Lebewesen bevölkert. Der schneckenförmige Ammonit, ein häufig gefundenes Fossil dieser Zeit, ist nicht ohne Grund das grafische Symbol des Naturparks Altmühltal.
In den Steinbrüchen des Altmühltals wurden schon zahlreiche versteinerte Skelette von urzeitlichen Tieren und Pflanzen entdeckt, wie auch der Urvogel Archaeopteryx, der heute im Jura-Museum der Willibaldsburg bei Eichstätt zu sehen ist. Verschiedene Museen in der Region zeigen weitere urzeitlich interessante Fundstücke des Altmühltals. Vor 5 Millionen Jahren existierte das Urmeer dann nicht mehr. Die nun abfließenden Gewässer, gewaltige, für uns unvorstellbar mächtige Urströme, formten die sogenannten Urstromtäler aus. Hier im Altmühltal bahnte sich der Strom der Ur-Donau ihren Weg in Richtung Schwarzes Meer.
Menschen waren schon vor 80.000 Jahren im Altmühltal zu Hause. Die Tropfsteinhöhle Schulerloch war ein z.B. Refugium der Neandertaler. Im Altmühltal fühlten sich auch schon die Römer wohl. So findet man im Altmühltal Wachtürme, Kastelle und Gutshöfe der Römer, die möglichst originalgetreu wieder aufgebaut wurden. Der erste Bajuware, der Kemnather Krieger, wurde bei Grabungen im Altmühltal entdeckt.
Der bayerische König Ludwig I. ließ Mitte des 19. Jahrhunderts um den Ludwig-Donau-Main-Kanal bauen. Er verbindet die Donau bei Kelheim mit dem Main in Bamberg. Im Jahre 1992 wurde der neue Main-Donau-Kanal fertiggestellt. Gerade beim Ausbau des neuen Kanals wurde viele urzeitliche Funde verzeichnet; heute befindet sich entlang der Fundorte der Archäologiepark Altmühltal. Erst vor 150.000 Jahren schaffte die Donau den Donaudurchbruch und floss ab dem Zeitpunkt durch die "Weltburger Enge". Der zurückgebliebene Wasserlauf wird heute Altmühl genannt, zwischen Dollnstein und Kelheim fließend.
Die Burg Prunn sieht so aus, wie man sich eine Ritterburg vorstellt. Zwischen Riedenburg und Essing sitzt die Burg auf einem senkrechten Jurafelsen. Schon während der Mittelalters war die Burg ein kulturelles Zentrum der Region. Später hat sich auch König Ludwig I. stark für den Erhalt der Burg Prunn eingesetzt. Die Gemeinde Riedenburg mit ihrem historischen Stadtkern wird die "Drei-Burgen-Stadt" im Altmühltal genannt. Die Rosenburg sowie die Burgruinen Tachenstein und Rabenstein findet man auf den Höhen rund um Riedenburg. Die Rosenburg war das Domizil der Riedenburger Grafen. Heute veranstaltet die dort residierende Landesfalknerei Flugshows mit verschiedenen Raubvogelarten. Alle zwei Jahre findet das Riedenburger Mittelalterfest statt. Die mittelalterliche Vergangenheit in wunderschöner Natur erfährt man auf dem Drei-Burgen-Steig rund um Riedenburg.
Ein Möglichkeit der Freizeitgestaltung ist eine gemütliche Bootsfahrt auf der Altmühl bis zum Kloster Weltenburg an der Donau. Das bekannte Barockstädtchen Eichstätt mit seinen schönen Bauwerken ist eine längere Besichtigung wert. Die mittelalterliche Stadt Kelheim nennt die Befreiungshalle des bayerischen Königs Ludwig I. ihr eigen. Essing besitzt die längste Holzspannbrücke in ganz Europa. Das Altmühltal endet am Donaudurchbruch bei Kelheim. Dort befindet sich das bekannte Naturschutzgebiet Weltenburger Enge (mit Europadiplom!), sowie das Kloster Weltenburg.
Das Altmühltal hat wunderschöne Wander- und Radwanderwege zu bieten. Am alten Ludwig-Donau-Main-Kanal entlang, ebenso wie am neuen Main-Donau-Kanal, befinden sich hervorragende Radwege. Der Altmühlradweg, der Altmühltal-Panoramaweg, der Donau-Radweg, Rosskopfsteig, Drei-Burgen-Steig, der Fünf-Flüsse-Radweg, Limes-Wanderweg und die Jura-Erlebnispfade lassen das Herz des Wanderers der Radfahrer höher schlagen. Der Rosskopfsteig-Wanderweg tangiert die Wacholderheiden und Magerrasen mit der dort speziellen Pflanzen- und Tierwelt. Der abwechslungsreiche Altmühltalradweg gehört zu den landschaftlich schönsten Radwegen in Deutschland.
Der zertifizierte Altmühl-Panorama-Wanderweg macht seinem Namen alle Ehre und führt durch viele verträumte Ortschaften des Altmühltals. Er führt zum größten Teil durch grüne Täler, die von zerklüfteten Felswänden der Juraalb gesäumt werden. Die Jurafelsen prägen den Ausblick beim Wandern im Altmühltal. Eine bizarre Jurafelsenformation sind die "Zwölf Apostel" bei Solnhofen. Es wunderschöne, ausgedehnte Wacholderheiden und stille Wälder. Das Altmühltal ist landschaftlich außerordentlich reizvoll. Das Wasser, die grün-bunten Wiesen, die zackig-bizarren Dolomit-Felsen, Magerrasen und Wacholderheiden prägen das Land. Zahlreiche Wander- und Radwege führen durch das Tal der Altmühl. Die Kreidefelsen im Altmühltal werden teilweise zum Klettern benutzt. Ein großer Teil der Landschaft des Altmühltals ist aufgrund der Einzigartigkeit und der Schönheit geschützt.
Der Archäologiepark Altmühltal befindet sich zwischen Kelheim und Dietfurt. Wer den den Alltag von Neandertalern und Kelten kennenlernen möchte, kann auf einer Wegstrecke von etwa 40 km an 18 Stationen mehr darüber erfahren. Um alle Stationen an einem Tag zu sehen, sollte man schon das Rad benutzen.
Ein weiteres Kleinod im Altmühltal ist das Schloss Eggersberg bei Riedenburg. Im 16. Jahrhundert wurde das Jagdschloss erbaut. Neben dem Schloss stand bis zum 15. Jahrhundert die Burg Eggersberg. Die Burg wurde zerstört. Im Schloss Eggersberg befindet sich das Hofmarkmuseum. Dort findet man den größten Bronzegürtel aus der der Zeit der Kelten und den kleinsten je gefundenen Dinosaurier der Welt. Im Schloss Egersberg befindet sich heute ein Hotel mit historisch eingerichteten Zimmern. Oberhalb der Gemeinde Essing befindet sich die Burg Randeck aus dem 10. Jahrhundert. Diese Ritterburg kann besichtigt werde. Desöfteren war die Burg Randeck in Händen von Raubrittern und wurde mehrfach zerstört. Heute finden dort Konzerte statt. Dazu kann man einen herrlichen Blick über das Altmühltal genießen.
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