Das Erzgebirge liegt im Osten von Deutschland im Bundesland Sachsen. Das Erzgebirge befindet sich an der Grenze zu Böhmen/Tschechien zwischen dem Elbsandsteingebirge und dem Vogtland. Die höchste Erhebung im deutschen Erzgebirge ist der Fichtelberg mit 1.215 Meter Höhe. Auf der böhmischen Seite des Gebirges ist der Keilberg mit 1.244 Meter der höchste Berg. In westlicher Richtung grenzt das Erzgebirge an das Elstergebirge und das sächsische Vogtland an.
Ein großes Areal des Erzgebirges zählt zum Naturpark Erzgebirge-Vogtland. Der Naturpark erstreckt sich vom osterzgebirgischen Holzhau bis nach Bad Elster im Vogtland. Fast zwei Drittel des Naturparks sind Waldflächen; von Menschen besiedelte Flächen machen etwa 10% aus. Etwa 290.000 Menschen leben im Bereich des Naturparks, das ist recht viel, hat aber mit dem Bergbau in früheren Zeiten des Erzgebirges zu tun. Die Restfläche des Naturparks Erzgebirge/Vogtland ist der Landwirtschaft vorbehalten.
Im Ort Hermsdorf kann man ein kleineres Eisenbahnmuseum besuchen. Sehr interessant ist das Nussknackermuseum von Neuhausen. Dort kann man mehr als 4.000, zum Teil schon sehr alte Nussknacker bewundern. Aus allen Teilen der Welt wurden Nussknacker zusammengetragen. Auch der größte Nussknacker der Welt, der voll funktionstüchtig ist (ca. 5,90 Meter groß) gibt es dort zu entdecken. Ebenso der kleinste Nussknacker mit 5mm Größe befindet sich dort. Ein Zeugniss der Kulturgeschichte kann man im Freiberg in Sachsen finden. Dort befindet sich der Dom St. Marien, der Freiberger Dom, aus dem späten 12. Jahrhundert.
Das Erzgebirge ist ein äußerst wertvolles Gebiet für die Flora und Fauna mit ausgedehnten Rückzugsgebieten. Im Erzgebirge sind Tiere und Pflanzen heimisch, die im übrigen Europa schon stark bedroht sind wie Wildkatze das Birkhuhn.
Dass der Bergbau im Erzgebirge eine lange Tradition hat, merkt man schon bei der Bezeichnung des Mittelgebirges. Für Besucher ist es heute in offenen Besucherbergwerken und Schauwerkstätten möglich, sich ein Bild des Bergbaus in der sächsischen Montanregion zu machen. Bunt- und Edelmetalle waren die bevorzugten Bodenschätze unter Tage. Zwischen den Städten Aue, Schneeberg und Schwarzenberg, auch Freiberg gibt es zahlreiche Spuren und Bauwerke des einst florierenden Bergbaus zu entdecken. Seit dem 11. Jahrhundert gab und gibt es den Bergbau im Erzgebirge. Zahlreiche Gemeinden der Montanregion wurden seinerzeit von Bergleuten und ihren Familien gegründet (Annaberg und auch Freiberg). Die Hoch-Zeit des Bergbaus in der Region währte vom 16. bis zum 18 Jahrhundert.
Nachdem der Bergbau im Erzgebirge nicht mehr rentabel war, wuchs zunehmend die Handwerkskunst zu einem wichtigen Wirtschaftszweig heran. Holz schnitzen, Herstellen von Nussknackern und Weihnachtspyramiden, Räuchermännchen, Schwibbögen und fein gearbeitete Lichterfiguren wurden zur gefragten Handelsware der Region und weit darüber hinaus. Besonders zur Weihnachtszeit waren und sind noch heute die künstlerischen Erzeugnisse aus dem Erzgebirge sehr gefragt und beliebt.
Nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch Menschen fühlen sich im Erzgebirge wohl. Die wunderschöne, einzigartige Landschaft mit sehr guten Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, locken zahlreiche Touristen in die Montanregion, in erster Linie Wanderfreunde. Aber auch Radeln lässt es sich sehr gut im Erzgebirge. Im Winter ist Skisport angesagt. Der Fichtelberg besitzt sehr gut ausgebaute Skigebiete.
Die Tradition hat einen hohen Stellenwert im Erzgebirge. Überlieferte Bräuche und Traditionen vergangener Tage sind im Erzgebirge nach wie vor wichtig und werden dementsprechend gepflegt. Auch Burgen und Schlösser gibt es in der Region zu entdecken.
Eine der Themen-Ferienstraßen im Erzgebirge ist die Silberstraße von Dresden nach Zwickau. Das Silber füllte einst die Schatztruhen der Landesherren an der Elbe. Die Silberstraße führt den Interessierten entlang an historischen Gebäuden, Bergwerken, Bergwerksgebäuden, Museen und weiteren Zeugnissen der einstigen Bergmannskultur, wie auch durch die Silberstadt Freiberg. Einige der einstigen Bergwerke wurden mittlerweile hergerichtet und sind nun für Besucher geöffnet. Die bekanntesten unter den offenen Bergwerken sind der Röhling-Stollen in Frohnau und der Rudolph-Schacht in Marienberg.
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