Das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein befindet sich im Norden der Bundesrepublik Deutschland, zwischen Nordsee und Ostsee in Norddeutschland. Schon seit über 1.000 Jahren bestehen die beiden Landesteile Holstein und Schleswig. Die Hauptstadt von Schleswig-Holstein ist Kiel. Das Herzogtum Lauenburg gehört erst seit 1815 (Kieler Frieden) zu Schleswig-Holstein. Die Stadt Lübeck (1937) wurde nachträglich dem Bundesland Schleswig-Holstein zugeordnet. Die Städte Wandsbek und Altona kamen im Austausch 1937 zu Hamburg. In Schleswig-Holstein in Norddeutschland leben etwa 2,9 Millionen Einwohner.
In Süd-Schleswig lebt die dänische Minderheit, im Norden der Nordseeküste lebt eine friesische Minderheit. Schleswig-Holstein ist unter den Flächenstaaten das zweitkleinste Bundesland in Deutschland. Der Fläche des Landes beträgt 15.770 km². Abgesehen von den Küstenlinien ist die Landschaft als flach, zuweilen auch als hügelig zu bezeichnen. Schleswig-Holstein besitzt mit dem Nationalpark Wattenmeer ein von der UNESCO bestimmtes Weltnaturerbe. Es gibt sehr zahlreiche Radwege und Wanderwege auf dem relativ flachen Land von Schleswig-Holstein. Die höchste Erhebung des Bundeslandes ist der Bungsberg mit 168 Meter. Der größte Fluss ist die Eider. Insgesamt ist Schleswig-Holstein stark landwirtschaftlich geprägt. In Schleswig-Holstein gibt es drei Universitäten. Die größte Universität befindet sich in Kiel.
Die Ostsee als Binnenmeer grenzt östlich an, die Nordsee im Westen. Man nennt Schleswig-Holstein das "Land zwischen den Meeren". Die Küstenbereiche sind in Schleswig-Holstein mal als Steilküste, mal als Sandstrand ausgebildet. Schleswig-Holstein bildet den südlichen Teil der Jütland-Halbinsel.
Fast ständig weht ein salzig-jodreicher Wind über das Land. Obwohl Schleswig-Holstein recht klein erscheint, ist die Landschaft vielfältig gestaltet. So gibt es Seenlandschaften, waldreiche Hügel und Agrarwirtschaft. Im Osten des Landes liegt das Hügelland, in der Mitte die Geest und im Westen die Marsch. Der Mittelteil von Schleswig-Holstein besitzt einen sehr schlechten Boden. Nur mit künstlichem Dünger ist dort eine wirtschaftliche Landwirtschaft möglich. In dem Geest genannten Gebiet gibt es die größten Baumschulen in ganz Deutschland.
Die westliche Küste, zur Nordsee hin, ist geprägt von Wind und Wellen, Ebbe und Flut. Große Teile dieser Küste liegen unterhalb des Meeresspiegels und werden mit Deichen vor den Fluten der Nordsee geschützt. Schon oft in den letzten Jahrhunderten wurden ganze Dörfer von der wilden Nordsee mitgerissen. Doch immer wieder trotzten die Menschen dem Meer neues Land ab.
Die Halligen und vorgelagerten die Inseln auf der Westseite von Schleswig-Holstein haben permanent mit den Stürmen und Unbilden der Nordsee zu kämpfen. Ebbe und Flut bestimmen dort den Tagesablauf. Mächtige Deichbauten verhindern, dass bei extremen Sturmfluten das Hinterland von der Nordsee überschwemmt wird. Neben der Landwirtschaft ist an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein der Tourismus der stärkste Wirtschaftszweig. Bekannte Nordseeinseln sind Sylt, Amrum und Föhr. Sylt ist über den zwölf Kilometer langen Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden.
An der Ostseeküste gibt es Ebbe und Flut fast nicht. Deswegen veränderte sich die Küste an der Ostseite von Schleswig-Holstein im Laufe der Zeit recht wenig. Auch dadurch konnte sich die Hansestadt Lübeck so gut entwickeln. Kiel, Lübeck und Flensburg sind die wichtigsten Ostseehäfen in Schleswig-Holstein. Die Ostküste des norddeutschen Bundelandes ist von Hügeln und Seen geprägt. Landwirtschaft und der Tourismus, sowie die Ostsee-Schifffahrt sind die Haupteinnahmequellen in diesem Gebiet. Die Ostküste ist die "ruhigere" Seite von Schleswig- Holstein. Das Klima ist dort nicht so stürmisch wie an der Westküste. Besonders die Ostküste ist von Buchten und Förden geprägt. Die Ostküste von Schleswig-Holstein wird unterteilt in die Regionen Angeln, Dänischer Wohld, Schwansen und die Halbinsel Wagrien.
Kiel ist die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Bekannt in aller Welt ist Kiel durch die alljährlich stattfindende "Kieler Woche", dem berühmten Segelwettbewerb auf der Außenförde.
Die größte Tradition als Handelsmetropole hat die Hansestadt Lübeck. Lübeck ist seit über 500 Jahren über den Trave-Elbe-Kanal mit der Nordsee verbunden. Noch heute wird der Kanal von großen Binnenschiffen befahren. Schiffe der Hochsee können heute über den Nord-Ostsee-Kanal die Ostseehäfen erreichen. Der Kanal ist etwa 100 Kilometer lang und führt von der Elbmündung bis nach Kiel. Die Altstadt von Lübeck ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden. Dort gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu sehen. Das Highlight der Stadt ist jedoch das Holstentor.
Im Bereich der größeren Städte ist die Bevölkerungsdichte normal hoch, in Südschleswig und dem Kreis Dithmarschen ist die Bevölkerungsdichte am geringsten. In Schleswig-Holstein leben im deutschen Vergleich verhältnismäßig wenige ausländische Mitbürger. In Schleswig-Holstein sind kulturelle Einflüsse aus dem friesischen, niederdeutschen und dänischen spürbar. Im Norden des Landes ist das nahe Skandinavien in allen Lebensbereichen erkennbar.
Alle Sportarten, die etwas mit Wasser zu tun haben, sind in Schleswig-Holstein sehr beliebt. Mit der Kieler Woche und der Travemünder Woche für die Segelfreunde stehen jährlich zwei herausragende Ereignisse in Schleswig-Holstein an, die viele Besucher ins Land locken. Hervorragend zum Surfen sind die Küstengewässer vor Sylt und Fehmarn geeignet. Zwei der besten deutschen Handball-Mannschaften stammen aus dem nördlichen Bundesland, nämlich die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel.
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