Die Stadt Bangor befindet sich im County Down, östlich der Hauptstadt Belfast, in Nordirland. Die Hafenstadt Bangor, an der südlichen Seite der Belfast Bay (Belfast Lough) gelegen, hat im Jahr 2022 geschätzt mehr als 60.000 Einwohner. Seit 2015 befindet sich Bangor im neu gegründeten Verwaltungsbezirk mit Namen "Ards and North Down". Malerisch an der Bucht von Belfast gelegen, besitzt die Hafenstadt einen geschützten Yachthafen (Bangor Marina), dass heißt, ruhige Liegeplätze für die großen und kleinen Boote. Der Yachthafen von Bangor, mit 530 Liegeplätzen, gehört zu den größten seiner Art an der gesamten irischen Küste. Am Hafen werden Schiffsrundfahrten angeboten.
Bangor ist ein anerkanntes Seebad und ein bedeutendes Zentrum des Segelsports. Die nordirische Küstenstadt besitzt im Bereich des historischen Stadtkerns zahlreiche, sehr sehenswerte Gebäude in viktorianischem Baustil. Obwohl Bangor keine kleine Stadt ist, liegt sie landeinwärts inmitten einer grünen Landschaft, welche für zahlreiche Freizeitaktivitäten bestens geeignet ist. Abseits des Trubels der Hauptstadt Belfast, kann der gestresste Besucher in der Bangor-Region die Ruhe der Natur und des Meeres in sich aufsaugen. Die nahen, kleinen Copeland Islands sind ein bedeutendes Vogelbrutgebiet für Seevögel an der Küste von Nordirland, im südlichen Bereich des sogenannten North Channels.
Mitte des 6. Jahrhunderts wurde am Ort der heutige Stadt ein Kloster gegründet. Ab dem 9.Jahrhundert wurde die Region immer wieder von einfallenden Wikinger angegriffen, die auch das Kloster zerstörten. In den folgenden Jahrhunderten verschwand die Siedlung in der Versenkung, abgelöst vom zeitweisen wirtschaftlich und gesellschaftlichen Aufblühen der Region. Vom einstigen Kloster in Bangor ist heute nur noch die Kirche (Bangor Abbey) mit Friedhof übrig geblieben. Auch die Normannen haben in Bangor ihre Spuren hinterlassen. Ein Zeugnis der meist unruhigen Vergangenheit der Küstenstadt ist die beachtliche Stadtmauer mit Namen St. Malachy's Wall aus dem 13. Jahrhundert.
Im 17. Jahrhundert begannen die Ulster Plantations. In dieser Zeit wurden protestantische Siedler, im Namen des United Kingdom, aus Schottland und Wales in der Ulster-Provinz zwangsangesiedelt. Dadurch entstanden erhebliche Unruhen in der kathlisch-irischen Urbevölkerung. Ab dem 17. Jahrhundert erwuchs Bangor zu einem bedeutendem Zentrum der Leinen- und Baumwollindustrie. Mitte des 19.Jahrhunderts wurde Bangor an des Eisenbahnnetz der Provinz Ulster angeschlossen. Die Bedeutung als Industriestandort sank jedoch. Im Gegenzug entwickelte sich Bangor zu einem beliebten Badeort, obwohl das Wasser des Meeres ziemlich kalt war und heute noch ist.
Das "Tower House" aus dem 17. Jahrhundert ist das älteste Gebäude der Stadt an der nördlichen Ostküste der irischen Insel. An der Mündung des Belfast Lough befindet sich das "Grey Point Fort" mit einem kleinen Geschichtsmuseum. Zwei Schiffsgeschütze gibt es dort zu bewundern. Jeden Mittwoch ist in Bangor im County Down großer Markttag, Menschen aus der gesamten Region strömen dann nach in die Stadt. Das Ulster Folk und Transport Museum in der Stadt ist auf jeden Fall einen Abstecher wert.
Das Waldgebiet Cairn Wood nahe Bangor,mit seinen gut markierten Gehwegen, ist hervorragend zum Wandern geeignet. Der Ward Park ist vorzugsweise für kurze Spaziergänge ideal. Der Strandbereich Crawfordsburn Country Park ist für Kinder ein grünes Paradies. Crawfordsburn ist ein historisches, malerisch schönes Dorf nahe der Stadt Bangor. Der Ulster Way, ein viele hundert Kilometer langes Wanderwegenetz, führt auch durch Bangor. An der gesamten Küste gibt es wunderschöne Wanderrouten zu entdecken, mit gigantischen Ausblicken auf das Meer. Besonders für Familien mit Kindern ist die Ark Open Farm geeignet. Die Arche-Open Farm beherbergt seltene Nutztier- und Haustierrassen der britischen Inseln. Rund um Bangor befinden sich einige ganz hervorragende Golfplätze. Bangor ist eine Bahnstunde von Belfast entfernt.
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