Die Stadt wird auch Londonderry genannt und befindet sich in Nordirland, im Norden der irischen Insel. "Londonderry" liegt in der gleichnamigen Grafschaft Derry / Londonderry. In Londonderry waren im Jahr 2021 etwa 84.000 Menschen zu Hause und ist damit die viertgrößte Stadt der gesamten irischen Insel. Derry entstand vermutlich als kleine Siedlung am River Foyle im 6. Jahrhundert nach Christus in Folge einer Klostergründung durch den Heiligen Kolumban. Derry liegt nahe der Grenze zur irischen Grafschaft Donegal und nahe der Nordküste der irischen Insel. Begriffserklärung: Einwohner der Republik Irland und katholische Bewohner der hier beschriebenen Stadt bezeichnen diese und die gleichnamige Grafschaft als "Derry", die protestantische Einwohnerschaft der Stadt und Großbritannien allgemein, bezeichnen ihre Stadt als "Londonderry".
Lange war die Stadt Derry Schauplatz von blutigen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken (Nationalisten) und königstreuen Protestanten (Unionisten). Schon im 17. Jahrhundert fanden heftige und blutige Kämpfe zwischen Katholiken und "Protestanten" statt, bis in die jüngste Zeit hinein. So war Derry im Jahr 1972 Schauplatz des "Bloody Sunday".
Das "Alte Derry" ist von Stadtmauern umgeben, die im Laufe der Jahrhunderte nie erobert werden konnten, trotz lang anhaltender Belagerungen. Derry /Londonderry besitzt eine sehenswerte Altstadt mit historischen Gebäuden und der berühmten Stadtmauer. Die Stadt selbst bezeichnet sich als "The Walled City".
So werden Stadtführungen und Bustouren durch die "Inner City"angeboten. Das Workhouse Museum, Tower Museum, Museum of Free Derry und das Harbour Museum von Derry sind sehr sehenswert.
Das Rathaus von Derry aus dem Jahr 1890, Guildhall genannt und am Foyle River gelegen, ist wunderschön anzuschauen. Es befindet sich innerhalb der Stadtmauern von Derry. Die Guildhall zeigt eine sehr eindrucksvolle Ausstellung irischer Glasfenster. Ein weiteres Highlight von Derry sind die bemalten Häuserwände im Bezug auf die "Troubles" in Nordirland. Eindrucksvoll anzuschauen, aber mit einem sehr ernsten Hintergrund.
Ein weiteres Highlight ist der Landeplatz der Amelia Earhart, welche im Jahr 1932 den Atlantik in einem Alleinflug überquerte. Der Foyle Lough, nördlich von Derry ist eine seeähnliche Meeresbucht, deren Südufer zu Nordirland, das Nordufer zu Donegal, zur Republik Irland gehört. Derry ist für einen Urlaub sehr gut geeignet. Der Foyle River, der Foyle Lough und das nahe Meer ist für "Wasserratten" ein Eldorado. Derry ist von einer sanften Hügellandschaft umgeben, die zum Wandern und Radfahren einlädt.
Ein interessantes Bauwerk der Vergangenheit ist die anglikanische St. Columb's Cathedral von Derry. Die Kirche, welche im Jahr 1633 fertig gestellt wurde, steht etwas erhöht auf einem Hügel. Glücklicherweise wurde der Kathedrale, geweiht dem Heiligen Kolumban, noch nie irgendwelchen baulichen Schaden zugefügt. Die Kirche ist sehr interessant und sehenswert, von außen und von innen.
Während einer Bürgerrechts-Demonstration in Derry wurden dreizehn Menschen erschossen und weitere dreizehn Menschen verletzt durch Schüsse von britischen Soldaten. Aufgrund dieses Ereignisses eskalierte der Nordirlandkonflikt und es kam zu sehr blutigen Auseinandersetzungen. Erst im Jahr 2010 entschuldigte sich der damals amtierende britische Premierminister Cameron für die Taten der britischen Fallschirmjäger am "Bloody Sunday" in der Stadt Londonderry.
Derry war lange Zeit sehr mit sich und seinen internen Problemen beschäftigt. Vieles in Sachen Kultur und Infrastruktur lag über Jahrzehnte fast brach. Nach dem Abschluss des Friedensvertrages Im Jahr 1998, dem "Karfreitagsabkommen" bzw. "Good Friday Agreement", besinnt sich Derry auf seine Zukunft und ist nicht mehr rückwärts gerichtet.
Der Foyle River und weitere Nebenflüsse sind äußerst fischreich und zum Angeln bestens geeignet. In der unmittelbaren Umgebung von Derry befinden sich hervorragende und teilweise weltbekannte Golfplätze.
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